Die mittlere kirchliche Gestaltungsebene erfährt einen kontinuierlichen Bedeutungszuwachs. Die Freiheiten und Gestaltungsmöglichkeiten steigen ebenso wie die Anforderungen und Erwartungen. Die Leitungskräfte spüren das besonders. Die Leitung eines Kirchenkreises ist deshalb heute mehr denn je eine ebenso inspirierende und wie herausfordernde Aufgabe in einem multidimensionalen Anforderungsfeld zwischen Management und pastoraler Existenz, zwischen den Handlungsebenen Gemeinde und Landeskirche, zwischen Veränderungserwartungen und Beharrungskräften. Gefordert sind die Kunst der Ambidextrie, kommunikatives Geschick und agile Gestaltung.
Der theologische Auftrag und das Selbstverständnis als Theologin bzw. Theologe und Pfarrer bzw. Pfarrerin treffen bei der Leitung eines Kirchenkreises außerdem auf strukturelle Vorgaben, ökonomische Sachzwänge, "kundenorientierte" Denkweisen, öffentliche Kommunikationserwartungen und mitarbeitendenbezogene Handlungsnotwendigkeiten - die Herkunftsprofession will aber zu Recht auch nicht in Vergessenheit geraten.
Zur Erfüllung all dieser Führungs- und Leitungsaufgaben im Kirchenkreis vermittelt diese Weiterbildung relevantes Managementwissen und wirkungsvolles Denk- und Handwerkszeug. Dazu gilt es, die theologische Reflexionskompetenz mit einer zukunftsweisenden Handlungs- und Methodenkompetenz zu verbinden. Und das alles in gutem Kontakt zur eigenen Person und ihren Potentialen und Grenzen. Nur so lässt sich die eigene Führungsrolle vertiefend reflektieren, finden und festigen. Aktuelle Themen wie der Umgang mit Krisen, Ambidextrie als Modus der Entwicklung oder agile Methoden und Teamentwicklung sind aktuelle Inhalte in den Modulen. Fünf Präsenzmodulen in Berlin und Augsburg werden ergänzt durch vier Online-Module..
Ziel dieser Seminarreihe für Führungskräfte in Kirchenkreisen ist es, eine praxisrelevante Basis in Managementwissen und persönlichen Fähigkeiten für die erfolgreiche Führung von kirchlichen Organisationen zu vermitteln. Fragen des „Führens“ und „Sich-selbst-geführt-Wissens“ werden modulübergreifend von Bedeutung sein, genauso wie das Finden und Festigen der eigenen Führungsrolle und Leitungskompetenz - etwa in Auseinandersetzung mit dem eigenen Profil des Bochumer Inventars zur berufsbezogenen Persönlichkeitsentwicklung und natürlich im Netzwerk der Teilnehmenden und im Austausch mit Fachreferentinnen und -referenten innerhalb und außerhalb der Kirche - nicht zuletzt im beliebten Format der „Begegnung am Abend“ mit interessanten Persönlichkeiten aus Kirche, Diakonie und öffentlichem Leben. Gern sind auch ganze Führungsteams aus einem Kirchenkreis willkommen!
Einen Kirchenkreis als Organisation verstehen und entwickeln
Systemisches Management und systemische Führung
Person - Präsenz - Potentiale - Konflikte
Finanzen verstehen und Aufsicht ausüben
Projekte und Prozesse verantwortlich steuern und Teams entwickeln
Grundlagen der Personalverantwortung: Führung und Kommunikation
Zukunft strategisch entwickeln, Wandel begleiten und Kultur gestalten
Inhaltliche Impulse, auch in Online-Formaten
Arbeitsgruppen und kollegialer Austausch
Aufgaben zur individuellen Vertiefung und eine Abschlussarbeit inkl. Präsentation am Ende des Kurses
Feedback und kollegiale Beratung
Transfergruppentreffen virtuell zwischen den Modulen
Die Teilnehmenden
analysieren ihren Kirchenkreis als Organisation und gestalten seine Entwicklung,
können ausgewählte Werkzeuge und Methoden der Organisations- und Personalentwicklung reflektiert und situationsangemessen anwenden,
reflektieren ihr Führungshandeln theologisch wie persönlich und setzen sich bewusst mit ihrer eigenen Rolle als Führungskraft und ihrer aktiven Gestaltung auseinander.