Tagungsprogramm:
Montag, 01.09.2025
Ab 13:00 Uhr: Anreise und Registrierung
15:00 Uhr: Auftakt
Impulse:
Straßenkultur als Habituskonzept von Jugendlichen. Eine ethnographische Feldstudie.
Sara Alfia Greco, Universität Hannover, AGORA Politische Bildung, Institut für Didaktik der Demokratie.
Straßenpädagogik: Begleitung, Haltung, Arbeitsweise
Meinrad Kibili, Bildungsreferent Jugendpastoralinstitut der Salesianer Don Bosco, Benediktbeuern.
Im Fishbowl diskutieren wir die gewonnenen Erkenntnisse mit den beiden Referent*innen.
20:00 Uhr: Film "Mit der Faust in die Welt schlagen" (nach dem Roman von Lukas Rietzschel), Kooperation mit Kino 35 Fulda
Dienstag, 02.09.2025
9:30 Uhr: Gemeinsamer Start im Plenum
10:00 - 12:45 Uhr: Workshops
1. Straßenkultur - Forschende Ansätze für Streetwork und Aufsuchende Jugendarbeit, Sara Alfia Greco; Universität Hannover
2. Handlungsleitende Aspekte der Straßenpädagogik, Tanja Holzmeyer, Bereichskoordination offene Hilfen Jugendwerk Nürnberg und Meinrad Kibili
3. Finanzierung von Streetworkprojekten. Herausforderungen bei zunehmenden Kürzungen.
Ulli Seipelt; Geschäftsführer Mobile Jugendarbeit Dresden Süd
4. Leitung und Führung von Streetworkprojekten, Personalmanagement und Motivation im harten Alltag.
Marco Brockmann, Leitung Mobile Jugendarbeit, Streetwork, Quartiersarbeit, Stadt Osnabrück
13:00 Uhr Mittagsimbiss
14:30 - 17:00 Uhr
Zweiter Durchgang der Workshops
Mittwoch 03.09.2025
9:30 Uhr: Auftakt im Plenum
Workshops
Hate Speech und Fake News, Gelingende Kommunikation in verdrehten Zeiten.
Felix Koblenzer, Kompetenzpark Mönchengladbach Marion Kowall, Fanprojekt Lübeck
Streetwork und Bildarbeit: Prozesshafte Erkundung von Eigen-und Fremdperspektiven zur Entwicklung partizipatver Themen in öffentlichen Räumen
13:00 Uhr: Mittagspause
15:00 Uhr: Weiterarbeit in den Workshops
Donnerstag Uhr: 04.09.2025
Check-Out Hotelzimmer bis 10:00 Uhr
10:00 Uhr: Plenum
Zusammenfassung und Auswertung der Tagungsergebnisse
11:30 Uhr: "walk and talk"
13:00 Uhr: Ende der Tagung
Beforschung der Straßenkultur ist integraler Bestandteil aufsuchender Arbeit. Wir sind mittendrin und fördern inklusive und demokratische Haltungen mit den Adressat*innen für deren Interessen. Streetwork vertritt deren Perspektiven in fachlichen Gremien und in der Öffentlichkeit oft nur mit einem mittelbaren Mandat, das sich aber an den Menschenrechten orientiert.
Auf der Handlungsebene haben sich vielfältige Ansätze der Staßenpädagogik etabliert. Die aus der Freire Schule in Südamerika entwickelten Ansätze werden bei den Salesianern Don Bosco mittlerweile weltweit in der Straßenarbeit mit wohnungslosen, unterprivilegierten und marginalisierten jungen Menschen erfolgreich praktiziert.
Klimakatastrophen, Krieg in Europa und ein gesellschaftliches Auseinanderdriften von Arm und Reich, Etabliertten und Unterprivilegierten, sowie zunehmender politisch motivierter Aufkündigung von Sicherheit bedeuten eine große Gereiztheit in Diskursen.
Hate Speech und Fake News beeinflussen die Meinungen Vieler, insbesondere junge Menschen sind hier besonders empfänglich . TikTok ist allgegenwärtig als meinungsbildendes Medium bei jungen Menschen wahrnehmbar. Fachkräfte benötgen sinnvolle Kommunikationskompetenzen, um ihrem pädagogischen und politischen Bildungsauftrag gerecht zu werden.
Immer restriktivere Verdrängung von benachteiligten Personen aus öffentlichen Räumen erfordern Verfahren für neue Auseinandersetzungen mit unterschiedlichen Nutzergruppen und Entscheidungsträger*innen. Bildhafte Unterstützung zu Raumwahrnehmungen zeigen sich als alltagstaugliches Kommunikationstool.
Mittelkürzungen im Sozialen Bereich beeinflussen die Arbeit auf der Straße und führen zunehmend zu Stress in den Teams. Viele Fachkräfte haben "nebenher" Leitungsaufgaben in Teams und in der Arbeit mit Honorarkräften, sowie Freiwilligen zu managen und fühlen sich an dieser Stelle oft überfordert.Einen Schwerpunkt legen wir dieses Jahr auf Führung, Leitung und Management von Streetworkprojekten.
Die 40. Streetworktagung befasst sich mit den skizzierten Facetten alltäglicher schwieriger Herausforderungen.
In Workshops zu den genannten kompexen Herausforderungen wollen wir alltagstaugliche neue Ideen und Handlungsoptionen kennen lernen und diese für die eigene Praxistauglichkeit überprüfen.
Auf unserer neu installierten Moodle-Plattform können weitere aktuelle Themen durch die Teilnehmenden entwickelt werden. Gleichzeitig soll ein Netzwerk geknüpft werden, wo schon im Vorfeld Fragestellungen formuliert, Ideen generiert und auch Materialien von allen für alle zur Verfügung gestellt werden.
Plenumsvorträge, Workshops, Gesprächsrunden und Diskussionen.