Gemeinwesenarbeit will das positive Zusammenwirken zwischen Einrichtungen und Bewohner*innen eines Stadtteils fördern. Im Idealfall ist Gemeinwesenarbeit anpassungsfähig gegenüber Veränderungs- und Entwicklungsprozessen einer Stadtteil-Bevölkerung.
In wieweit trifft dies jedoch auf die selbst- und fremddefinierten Rom*nja eines Stadtteils zu, zumal gerade Rom*nja einer historisch gewachsenen und spezifischen Diskriminierung ausgesetzt sind? Leitungs- und Fachkräfte stehen hier in einer besonderen Verantwortung um Prozesse, die hier oft konfliktiv und abwehrend sind, gut steuern und begleiten zu können.
In der Fortbildung befassen Sie sich zunächst mit den (un)sichtbaren Verstrickungen als Leitungs- und Fachkräfte in bestehenden Machtverhältnissen. Hierfür setzen Sie sich mit den Wechselwirkungen von privilegierten und benachteiligten Positionen innerhalb der Gesamtgesellschaft und der Stadtteilgesellschaft im Speziellen auseinander. Mithilfe des Anti-Bias-Ansatzes und der kritischen Betrachtung von Antiziganismus/Gadje-Rassismus stärken Sie eine diversitätssensible und antidiskriminierende Praxis in der Gemeinwesenarbeit.
Die Fortbildung ist Teil der Fortbildungsreihe zu integrativer Gemeinwesen-, Quartier- und Sozialraumarbeit. Mit der Belegung von mindestens drei Veranstaltungen und einem abschließenden Fachgespräch erhalten Sie ein Zertifikat der Akademie für Kirche und Diakonie. Sie können die Veranstaltungen frei kombinieren und Ihren eigenen Schwerpunkt wählen. Weitere Informationen.
Modul 1 | Präsenz
Einstieg in die machtkritische und diversitätssensible Praxis und Übergabe der Explorationsaufgabe für Praxis.
Modul 2 | Online
Besprechung der Explorationsaufgabe und Vertiefung/Transfer für eine machtkritische und diversitätssensible Praxis im Stadtteil.
Bitte planen Sie Zeit für die Explorationsaufgabe zwischen den beiden Modulen ein (ca. 8h).
Input, Positionierungsübungen, Biographie- und Gruppenarbeiten, Explorationsarbeit, Filmsequenzen.
Sie
haben Orientierungshilfe(n) zu den Themenkomplexen machkritischer Interventionsstrategien und Schärfung der Wahrnehmung mit Blick auf die eigene gesellschaftliche Positionierung erhalten
kennen Tools zur Stärkung einer diversitätssensiblen Praxis
haben sich erste Handlungsspielräume im Umgang mit Diskriminierung erarbeitet